Was ist BARF Ernährung?
Hinter der Abkürzung BARF verbergen sich gleich mehrere Bezeichnungen. Zunächst stand es für wiedergeborene Rohfütterer (engl. Born Again Raw Feeders), dann wurde daraus Knochen und Rohfutter (engl. Bones and Raw Food). Zu Deutsch hat sich das ‘Biologisch artgerechte Rohfüttern‘ eingebürgert.
Es geht hier also um eine vollkommen rohe Ernährung mit Fleisch, Gemüse, Obst und Kräutern. Diese basiert auf dem natürlichen Speiseplan von Wölfen, ist aber in der Praxis nicht immer ganz einfach umzusetzen.
So nehmen Wölfe zwar auch rohes Gemüse, Gräser und Kräuter auf, können diese aber nur schwer oder gar nicht vollkommen verdauen.
Fressen Sie den Mageninhalt von Beutetieren, sind die darin enthaltenen Pflanzen bereits vorverdaut. Ein Vorgang, der sich in der heimischen Futterschale nur bedingt und mit ein wenig Tricks nachstellen lässt. Manchmal müssen bestimmte Nährstoffe zudem durch Beigaben und Zusätze ergänzt werden.
Ist BARF für den kleinen Yorkie geeignet?
Der Yorkie ist ein zarter Hund. Da können sich einige nicht vorstellen, wie dieser Knochen verschlingt oder mit Rohkost gefüttert wird. Sein Verdauungsapparat unterscheidet sich aber nicht von einer Dogge oder einem Wolf. Alle Hundemägen sind auf die Verdauung von fleischlicher Kost ausgelegt. Dazu hat die Magensäure einen pH von unter 1. Damit werden selbst Parasiten und Keime oftmals schnell unschädlich gemacht.
Da die meisten Haushunde aber sicherlich mit Fertigfutter aus dem Handel gefüttert werden, die oft zum Großteil aus Getreide / Pseudogetreide besteht, muss sich der Hundemagen bei einer Futterumstellung zunächst neu einstellen. Dieser Prozess kann durchaus zwei Wochen dauern und einige Vierbeiner reagieren empfindlich mit vorübergehendem Durchfall, Erbrechen oder Verstopfung. Gehe darum schrittweise vor und ersetze langsam immer nur einen kleinen Teil des alten Futters.
Wie sieht die Zusammenstellung einer BARF Mahlzeit aus?
- 70-80 % Fleischgemisch aus Muskelfleisch, fleischigen Knochen und Innereien
- 20-30 % Gemüse und Obst
- Plus geringe Mengen (je nach Bedarf) Öl, BARF-Zusätze, Lebertran, Mineralien usw.
Ein Hund benötigt dabei ca 2-3 % seines Körpergewichts an Futter. Ein 3 kg schwerer Yorkshire Terrier braucht demnach 60 – 90 Gramm BARF pro Tag. Diese kleinen Mengen sind natürlich sehr günstig, aber unter Umständen auch ein wenig mühselig zu zerkleinern, zu mischen, abzuwiegen und zu portionieren.
Vorteile von BARF
- Kostengünstig
- Abwechslungsreiche Ernährung
- Entspricht der artgerechten Ernährung eines Hundes
- Keine Füllstoffe im Futter (Getreide)
- Keine künstlichen Zusätze
- Du kennst alle Bestandteile der Mahlzeit
- Die meisten Hunde finden es einfach lecker
- Weniger Zahnstein und Maulprobleme
- Weniger Kotabsatz durch hochwertige Zusätze
- Glänzendes Fell
- Vorratshaltung auch bei kleinerem Gefrierschrank möglich.
- Püriertes Obst und Gemüse kann platzsparend und leicht portionierbar in Eiswürfelbehälter gefüllt werden.
- Knochen können dem Yorkie auch gewolft angeboten werden.
- Lässt sich leicht an diverse Altersklassen oder Gesundheitszustände anpassen.
- Für Allergiker geeignet
- Gesunde Ernährung sorgt für eine gute Immunabwehr
Nachteile von BARF
- Du musst Mahlzeiten genau abwiegen. 10-20 Gramm zu viel können langfristig schon zu Übergewicht bzw. einer Überversorgung führen.
- Die kleinen Mengen benötigen etwas mehr Zeit bei Planung und Zusammenstellung.
- Die Zerkleinerung von Knochen auf eine geeignete Yorkie-Größe ist evtl. umständlich. Du kannst aber auf gewolfte Knochen zurückgreifen.
- In rohem Fleisch können Parasiten, Viren und andere Keime lauern. Das Risiko ist jedoch gering.
- Du brauchst einen guten Metzger oder BARF Shop in der Nähe. Ansonsten kannst Du Dir die Bestandteile auch liefern lassen.
- Der Umgang mit Innereien oder die Lagerung von müffelnden Fleischbestandteilen kann unangenehm sein.
- Ganz wichtig: Du musst Dich in das Thema BARF einlesen, um Ernährungsfehler beim Yorkie zu vermeiden.
Welche Fleischsorten kann ich verfüttern?
Es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass Schweinefleisch und Wildschweinfleisch als Rohkost für den Hund nicht in Frage kommen. Wer ganz sicher gehen will, verzichtet dabei auch auf die durchgegarte Variante. Es gibt aber auch ohne Schwein noch eine ganze Reihe an geeigneten Fleischsorten, die Du am besten nach Lust und Laune immer mal wieder variieren solltest. Denn eine gute Mischung garantiert einen abwechslungsreichen Cocktail an unterschiedlichen Nährstoffen.
Gleiches gilt übrigens auch für die Fütterungs der Innereien. Diese haben gänzlich unterschiedliche Nährstoffzusammensetzungen, weshalb eine einseitige Fütterung mit nur 1 oder 2 Innereien zu vermeiden ist.
- Kaninchen
- Rind
- Geflügel
- Schaf
- Ziege
- Pferd
- Känguru
- Wild (Hirsch/Reh)
Darf ich auch Fisch anbieten?
Fisch ist eine schöne Abwechslung zu Fleisch. Die meisten Hunde bevorzugen ihn durchgegart. Dies ist ohnehin besser, da einige Sorten Thiaminase enthalten. Ein Enzym, welches die Aufnahme von Vitamin B1 hemmt. Dieses wird beim Garen inaktiviert und somit unschädlich. Denke daran, die Gräten zu entfernen, ehe Du Deinem Yorkie Fisch zu fressen gibst.
Füttern kannst Du zum Beispiel:
- Thunfisch
- Barsch
- Forelle
- Hering
- Lachs
- Karpfen
Hinweise zu sonstigen BARF-Bestandteilen
Obst und Gemüse reiben oder pürieren, um die Zellwände zu zerstören und die Nährstoffe besser zugänglich zu machen. Ein kleiner Schuss Öl im Futter sorgt zudem für eine bessere Vitaminaufnahme. Verwende ein hochwertiges Öl, wie Distelöl oder Lachsöl. Entkerne Obst und koche einige Gemüsesorten besser vor dem Verzehr (Kohl, Kartoffel u.A.)
Eier können gerne hin und wieder im Napf landen. Dann aber entweder nur gekocht oder nur das rohe Eigelb. Die gemörserte Schale ist ein toller Calciumlieferant.
Milchprodukte musst Du den Mahlzeiten nicht hinzufügen, aber viele Hunde essen gerne Joghurt und Co. Dies ist also optional. Hin und wieder darf es angeboten werden.
Ähnliches gilt für Getreide / Pseudogetreide. Es ist nicht nötig und kann sogar Allergien auslösen. Einige Hunde fressen jedoch gerne Nudeln und andere Produkte. Getreide hat sich zudem bewährt, bei Hunde, die aufgepäppelt werden und z.B. an Gewicht zulegen müssen.
Einige BARF-Anhänger schwören auf Bierhefe, Lebertran oder Grünlippmuschelextrakt als Ergänzungsmittel.
Ist rohes Schweinefleisch für den Yorkshire Terrier gefährlich?
Im rohen Zustand kann Schweinefleisch zur Lebensgefahr werden, da es (wenn auch selten) den Aujeszky Virus enthält.
Für den Menschen absolut harmlos, ist eine Infektion mit der Krankheit für Hunde immer tödlich. Eine Heilung gibt es nicht.
Auch Schinken oder gegartes Schweinefleisch sollten vorsichtshalber von dem Yorkshire Terrier ferngehalten werden.
Zum einen sind sie zu fettig, zum anderen kann der genannte Virus bei unzureichender Erhitzung noch immer in Fleisch und Wurst vom Schwein enthalten sein.
Wo kann ich mich über das BARFen informieren?
Natural Dog Food: Rohfütterung für Hunde – Ein praktischer Leitfaden
Wer sich bisher nicht an das Barfen herangetraut hat, sollte diesen Ernährungsratgeber zur Handnehmen. Die Rohfütterung wird hier einfach und verständlich erklärt. Als Einsteigerlektüre und Leitfaden, aber auch Nachschlagewerk für Fortgeschrittene Barfer geeignet. Warum welches Futter im Napf landen sollte (oder eben nicht) und welche Vorteile diese Ernährungsweise gegenüber Fertigfutter hat, wird ausführlich diskutiert. Für eine abwechslungsreiche, leckere und artgerechte Ernährung Deines Hundes, mit rein natürlichen Inhaltsstoffen. Damit bald auch Dein Hund schöneres Fell, gesündere Zähne und mehr Freude am Fressen hat.- Reinerth, Susanne(Autor)
Das BARF-Buch: Inklusive 14 Rezepten
BARF, die Rohfütterung des Hundes, erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist eine echte Alternative zu Fertigfuttermitteln der Hundeindustrie. Doch wie lege ich eigentlich los und was darf überhaupt im Napf landen? Dieser Ernährungsratgeber vermittelt solide die Grundlagen des BARF und wartet mit tollen Schritt-für-Schritt Anleitungen auf. Zudem werden häufige Fragen über BARF eingehend beantwortet und für fortgeschrittene Rohkostfütterer gibt es sogar noch vertiefende Hinweise. Worauf es ankommt und welche Fehler unbedingt vermieden werden sollten, darüber informiert dieses umfangreiche Buch.- Nadine Wolf(Autor)